Erster, eindrucksvoller Rennbericht von Elmar Deegener

Endlich wieder Rennen!

Seit dem 24H-Rennen bin ich gerade mal 2 Runden gefahren. Am 08.07 habe wir aus Termingründen ausgesetzt und das letzte am 29.07 war leider zum vergessen.
Jürgen (Wohlfarth) hatte einen sensationellen Start-Turn hingelegt. Leider konnte ich seine tolle Leistung nicht fortführen, weil nach einer Runde das Getriebe seinen Geist aufgab.
Aber diesmal dürfen wir gleich 6Std. auf unseren Lieblingsasphalt. Nordschleife pur! Also aufs Neue.
Wetter, na ja, als Allradfahrer wünscht man sich eigentlich immer Regen, weil hier der Allrad seine Vorteile voll ausspielen kann. Hat man schon im Qually gesehen. Bei Nässe waren wir ganz weit vorne unter den Top Ten. Bei Trockenheit wurden wir dann weiter nach hinten durchgereicht. Da ist der Allrad dann doch eher Leistungsverlust und Gewicht. Macht aber auch bei Trockenheit einen mords Spaß und Porsche und BMW fährt fast jeder.
Zurück zum Wetter. Trocken ist natürlich auch für die Zuschauer schöner und auch Flitz (Alfred Klasen) wird sich freuen. Für seine tollen Fotos ist natürlich Sonnenlicht das Beste.
Die Lambo-Jungs, unsere Teamkollegen, haben die Meßlatte sehr hoch gelegt. Herrmann (Thielke) ist in seiner ersten Quallirunde sensationelle 8.53min. gefahren.
Da können wir mit unserem „Reiskocher“ nicht mithalten. Trotzdem bleibt unser Ziel, mal unter die 9.00min. Grenze zu fahren. Ist vom Potential des Autos möglich. Letztes Jahr wahren wir schon ganz nah dran. Wir Fahrer müssen nur das „Arschbacken zusammenkneifen“ noch etwas üben und die Kiste muss öfter halten.
Heute sieht alles super aus. Motordaten ok, wieder auf Serien 5-Gang-Getriebe zurückgegangen, da unser modifiziertes noch nicht hält und die Fahrerkollegen Jürgen Wohlfarth und Bernd Schneider sind entspannt und gut drauf. Was soll da noch schief gehen?
Ich darf wieder den Start fahren, weil ich „alt und temperamentlos“ bin, da kann ja gar nichts passieren. Dachten wir !
Einführungsrunde wie immer. Bis zur Hohen Acht schleiche ich im möglichst großen Gang um Benzin zu sparen. Die Jungen um mich herum sind schon mächtig beim Reifenaufheizen.
Für mich ist es heute besonders angenehm. Die Außentemperaturen sind relativ niedrig, deshalb ist es im Auto nicht so warm. Wenn ich da ans 24H-Rennen denke.... gute 75Grad hatte ich da im Auto beim Startturn.
Helmbelüftung brauche ich heute nicht. Also bleibt der Schlauch am Dach befestigt. Ich fange an meine Reifen warm zu fahre, rechts, links, rechts, links und ab und zu ein Blick in die Spiegel. Hinter mir ist alles ok. Linker Fuß auf die Bremse, neue Beläge langsam einfahren –hat mir Martin (Raeder) noch mal ausdrücklich mit auf den Weg gegeben- aber immer schön dosiert am Gas bleiben. Wir sind nun auf der Döttinger Höhe. Das Hin und Her der Autos wird nun maximiert. Jeder will seine Reifen auf optimale Temperatur kriegen. Natürlich hilft es auch die aufkommende Nervosität abzubauen.
Wie es wohl Dirk vorne im Lambo geht? Mit den beiden Porsche von Manthey und Alzen musste man rechnen der dritte Platz des GETRAG BMW noch vor dem LAMBO ist sensationell. Den Jungs aus unserer Nachbarbox gönne ich diese Platzierung aber von ganzem Herzen. Hoffentlich geht alles Gut ! Das 6Std.-Rennen ist schon sehr wichtig fürs Prestige, da gibt jeder alles, wenn er es gewinnen kann, Dazu noch 230 Meldungen, fast so viel wie beim 24H-Rennen.

Wir haben das Grid-Schild bei Antonius Buche erreicht. Alle nehmen wieder ihre Startposition ein. Na ja, fast alle. Einige gibt es immer, die meinen sie müssten schon beim Start bescheißen.

Heute ist der Vorstart besonders nervös. Gas-Bremse-Gas-Bremseeeeee schei....... das laaangt nicht! Der DOLATE BMW, 2 Autos vor mir, hat seinen Motor abgewürgt. Ich rutsche dem Porsche vor mir leicht ins Heck. Rechts zieht das gesamte Feld an uns vorbei. Endlich geht’s weiter, Scheint nichts passiert zu sein....oder? Zündaussetzer auf der Start/Ziel-Geraden. Nichts geht mehr. Der Abschlepphaken des Porsche hat einen Schlauch vom Ladeluftkühler gedrückt. Aus am Ende Start/Ziel! 20Minuten Reparatur. Mit dem Messer zwischen den Zähnen geh ich zurück ins Rennen. Doch..... was ist jetzt schon wieder los? Die Bremse haut mir fast das Lenkrad aus der Hand. Boxenstop nach einer Runde. Bremsscheiben vorne wechseln. Die Jungs um Nicki und Martin (Raeder) geben alles und nach kaum mehr als 7Minuten bin ich wieder im Rennen. Der EVO läuft jetzt wie ein Uhrwerk. Puschen aber kein Risiko, das ist die Devise, wir wollen ankommen. Konstante Runden um die 9.20min. Auf Grund der vielen Überholungen (230 Autos) nicht so schlecht. Zu den 9.00min. fehlt natürlich noch einiges, aber es ist mein erster VLN-Turn bei Trockenheit in diesem Jahr, da geht noch einiges !
Der Rest des Rennens ist kurz erzählt. Wie schon gesagt, der EVO läuft jetzt super. Eigentlich ein Wunder, wenn ich mir vorstelle was wir alles geändert haben, aber das kann ich ein andermal erzählen.
Auch Jürgen und Bernd sind schnell und konstant unterwegs. Als ich zum letzten Turn übernehme, haben wir uns um 150 Plätze! nach vorne gearbeitet. Jetzt nur noch schön zu Ende Fahren, damit wir mal wieder ankommen.
Der Lambo ist nach dem Tollen 4.Platz im letzten Rennen und beim Qualli, leider mit „technischen Problemchen“ aus der Wertung. Hätte heute ihr Tag werden Können......
Es ist nun um einiges wärmer im Auto, als beim Start. Auf der Döttinger Höhe ziehe ich den Schlauch zur Helmbelüftung aus der Deckenhalterung und befestige ihn am Helm. Tacho zeigt in der Senke vor der Hohenrain-Schikane gute 262km/h. Ist schon toll, wenn man einen kühlen Kopf hat.
Es mach richtig Laune. Der 2Liter Turbo brummt. Bremsen und Reifen ok. Was soll jetzt noch schief gehen? Schei... was ist denn das? Ausfahrt Hatzenbach hat sich der Schlauch der Helmbelüftung gelöst und baumelt vor meinem Sichtfeld hin und her. Kurz abgelenkt, komme ich beim Rausbeschleunigen rechts auf den Grünstreifen, touchiere kurz die Leitplanke und weiter geht’s. Puh, das hätte auch ins Auge gehen können.
Schlauch wieder am Dach befestigt fahre ich das Rennen zu Ende. Platz 47, hätte auch Top Ten sein können. Aber hätte, wäre, wenn.... zählt nicht.
Ach ja, dass das Radlager hinten links immer lauter wurde, hätte ich beinahe vergessen.
Nils Jung, mein Freund von Mitsubishi, hat auf jeden Fall Recht, wenn er sagt:“Ein Lancer (EVO) schleppt sich immer nach Hause!“
Das war mein erster Rennbericht. Wenn es euch gefallen hat, werde ich das gerne wiederholen. Mit unserem EVO-Projekt sehen wir uns als Vertreter aller jener Teams, die hinter den Großen die VLN zu dem machen was sie ist.

Der gailste, faszinierenste und anspruchvollte Motorbreitensport der Welt.

Euer ELMAR


Grandiose Aufholjagd von Elmar, Bernd und Jürgen

47. Gesamtplatz für Elmar, Bernd und Jürgen nach 6 harten Stunden. Ein Aussichtsreiches Rennen über 6 Stunden lag vor Elmar, Bernd und Jürgen. Da eine so lange Distanz Höchstleistungen erforderte, ging man das Rennen defensiv an. Der in der Aufwärmrunde vor ihm fahrende Dolate M3 musste aufgrund des plötzlich langsam fahrenden Pulk urplötzlich bremsen und Elmar prallte dem BMW ins Heck. Bei diesem Manöver löste sich der Schlauch vom Ladeluftkühler.

Als Elmar dann die Fahrt fortsetzte, flog der Schlauch vom Ladeluftküler komplett ab und Elmar blieb nach durchfahren der Start und Zielgeraden an der Boxenausfahrt liegen. Bis das Team dort eintraf, vergingen einige kostbare Minuten. Da man beim Start nicht an der Boxenmauer stehen darf, bermerkte man Elmar erst später. Man reparierte den Schlauch und Elmar, Bernd und Jürgen setzten das Rennen (mittlerweile ein großer Rückstand) mit enormen Speed fort und holten gut auf. Leider gingen 2-3 Runden durch Bremsscheibenwechsel an der Vorderachse verloren. Alle weiteren Boxenstopps und Fahrerwechsel verliefen sehr gut und Elmar stellte den Mitsubishi nach einer grandiosen Aufholjagd im Parc Fermé auf einem guten 47. Platz ab.




Bäder/Hagenmeyer/Gedlich beenden Porsche-Siegesserie

Strahlende Gesichter auf dem Siegerehrungspodest: Beim Saisonhöhepunkt der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, dem 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen, feierten Michael Bäder (Ofterdingen), Tobias Hagenmeyer (Köln) und Markus Gedlich (Frankfurt) ihren ersten Gesamtsieg. „Einfach unglaublich - ich freu’ mich riesig, nach zwölf Jahren in der Meisterschaft endlich ganz oben auf dem Podest zu stehen“, sagte Michael Bäder, der als Schlussfahrer nach sechs Stunden Renndistanz im BMW M3 vor 31.000 Zuschauern als Sieger die Ziellinie überquerte. Zum zweiten Mal in Folge auf Platz zwei ins Ziel kamen Ralf und Andreas Schall (beide Dornstadt) im Opel Astra V8 Coupé. Das Vater-Sohn-Gespann hatte nach 40 Runden auf dem 24,433 Kilometer langen Nürburgring 6:38,6 Minuten Rückstand auf die Gesamtsieger. Das Podium komplettierten Klaus Abbelen und Sabine Schmitz (beide Barweiler) im Porsche 911 GT3, die ebenfalls bereits beim letzten Lauf auf Platz drei ins Ziel kamen. Den Siegerpokal überreichte Uwe Ferchner. „Ich bin total begeistert“, sagte der Direktor der Opel Werke Bochum bei der Siegerehrung. „In diesem Jahr war ich zum ersten Mal während des Rennens an der Nordschleife und konnte dort die ganz besondere Atmosphäre der Langstreckenmeisterschaft genießen. Der Mix aus Profi-Rennfahrern und ambitionierten Hobby-Piloten macht den besonderen Charme der Meisterschaft aus.“

Mit dem Sieg von Bäder/Hagenmeyer/Gedlich endete auch die lange Siegesserie von Porsche-Fahrzeugen in der Langstreckenmeisterschaft: Der letzte Sieg eines Fahrzeugs welches nicht das Emblem der Zuffenhausener Sportwagen auf der Haube trägt, liegt genau 714 Tage zurück. Am 11. September 2004, ebenfalls beim 6-Stunden-Rennen, gewannen Hermann Tilke / Ulrich Galladé / Dirk Adorf im Jaguar V8 STAR. Der letzte BMW-Gesamtsieg in der Langstreckenmeisterschaft ist datiert auf den 15. Mai 2004 - damals siegten Hans-Joachim Stuck / Boris Said / Duncan Huisman im BMW M3 GTR. „Wir haben zusammen mit Markus Gedlich unseren BMW entscheidend weiterentwickelt und aussortiert“, sagte Tobias Hagenmeyer - Gedlich wiegelte ab: „Ich konnte viel meiner Erfahrung einbringen, die Umsetzung muss aber das Team erledigen - und das ist ihnen gelungen. Unser Rennen hat sehr gut begonnen und wir sind von Anfang mit gemäßigtem Risiko gefahren.“ Nach anstrengenden Runden im Opel Astra V8 Coupé sagte Ralf Schall: „Unser Rennen verlief ohne besondere Vorkommnisse. Natürlich hätten wir gerne gewonnen, aber wir gönnen unseren Freunden vom Getrag-Team diesen ersten großen Erfolg.“

Bei dem Premieren-Sieg in der populärsten Breitensportserie Europas profitierte das Getrag-Team auch vom großen Pech der Favoriten: Bereits in Runde zwei war das Rennen für die Mannschaften von Manthey-Racing, Jürgen Alzen Motorsport und Land-Motorsport beendet. Die drei Porsche-Teams rutschten in der zweiten Runde im Streckenabschnitt Flugplatz auf einer Flüssigkeit aus und beschädigten ihre Fahrzeuge bei diesem Unfall stark - die Fahrer blieben unverletzt. Rennleiter Horst Golombeck: „Wir haben die Unfallstelle wenige Minuten später besichtigt und konnten keine Ölspur feststellen - vermutlich handelte es sich bei der ausgetretenen Flüssigkeit um Kühlwasser.“

Die Entscheidung im Honda S2000 Cup fiel zur Halbzeit des Rennens. Nach einem spannenden Zweikampf in der Anfangsphase rollten Matthias Holle (Diez) und Wolfgang Weber (Albersdorf) in der Klostertalkurve mit leerem Tank aus. Der Weg war frei für die Seriensieger Andreas Mäder (Großkugel) und Reinhold Renger (Rothenbug OdT). Marcel Engels (Willich), Uwe Unteroberdörster (Lohmar) und Wilfried Schmitz (Setterich) bauten mit einem weiteren Sieg in der Honda Civic Cup-Klasse ihre Tabellenführung aus. Die drei Mönchengladbacher Karl-Eduard Reinders, Frank Borowsky und Hermann Backus feierten ihren ersten Sieg in der Peugeot 206 RC Cup-Klasse, den schnellsten Seat Leon Supercopa pilotierten Jarkko Venalaien (Erkrath) und Kenneth Heyer (Wegberg). Bei den Renault Clio Cup-Fahrzeugen triumphierten Jutta Beisiegel (Kaiserslautern) und Hubert Nacken (Streißlingen), die Porsche Cup-Klasse gewannen Michael Irmgartz (Neuwied) und Georg Berlandy (Stromberg) vor dem Trio Jörn Schmidt-Staade (Dülmen), Stefan Müller (Bovenden) und Thomas Koll (Bad Münstereifel).

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